8. Gemeinsame Wandertage
der Ortsvereine Yburg und Gaggenau des Schwarzwaldvereins.
Nachdem 3 mal der Schluchsee und seine Umgebung Ziel unserer Wanderwochenenden war, zog es uns
dieses Jahr mit 32 Personen an den Mittelrhein nach Boppard. Von dort erkundeten wir bei schönstem
Wetter Teilstücke vom Burgen- und Rheinsteig.
Nach der Ankunft im Hotel machten wir uns kurz danach gemeinsam auf zu einer Rundwanderung. Mit
der Fähre fuhren wir auf die rechte Rheinseite. Von Filsen begann der Anstieg auf meist schmalen
Pfaden vorbei an einer kleinen Kapelle hoch zu einem Aussichtspavillon. Von dort hatte man eine
schöne Sicht auf das gegenüberliegende Boppard und rheinaufwärts. Nachdem wir die Hochebene
erreicht hatten ging es über Felder vorbei am Schloss Liebeneck wieder abwärts um oberhalb von
Osterspai teilweise auf dem Rheinsteig wieder nach Filsen zurück zu kehren.
Auf der Wanderung zeigte sich was uns in den folgenden Tagen erwartete, kurze aber kräftige Auf- und
Abstiege und immer wieder schöne aussichtsreiche Wegstrecken.
Am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam mit der Bahn nach Bacharach. Gemeinsam ging es hoch zur
Ruine der Werner Kapelle. Karl Keller erzählte uns einiges über die Geschichte der gotischen Kapelle. Sie
hat auch einen Bezug zum großen Meister Erwin von Steinbach (Straßburger Münster) der die Pläne
dazu anfertigte. Leider gab es einen sehr traurigen antisemitistischen Hintergrund für diesen Bau der
Werner Kapelle mit Mord und Totschlag. Diese tragische Geschichte wurde u. a. von Heinrich Heine in
seinem Roman „Der Rabbi von Bacharach“ verarbeitet.
Danach waren zwei Wanderungen möglich eine kürzere rund um Bacherach sowie eine längere auf dem
Rheinburgenweg nach Oberwesel. Die kürzere Tour führte mit Franz-Josef Lucke zuerst über viele
Treppen hoch auf den Weg der auf schönen Wegen zum Ortsende von Steeg wo wir bei der Ruine eines
Wartturms aus dem 14. Jh. einen schönen Rastplatz mit Quelle und einem Eseldenkmal fanden. Auf
einer Tafel wurde beschrieben, dass in Steeg bis in die 1920 Jahre Esel gezüchtet wurden für die Arbeit
in den steilen Weinbergen. Vorbei an teilweise aufgelassenen Weinbergen ging es in Richtung der Ruine
Stahlberg, an deren Fuß wir oberhalb der Weinberge wieder Richtung Bacharach wanderten. Nach
einem steilen Abstieg teilweise, entlang der Reste der Stadtmauer, erreichten wir wieder das Zentrum
von Bacharach.
Die A-Wanderer erklommen über viele anspruchsvolle Treppen die Hochebene beim Heinrich Heine
Blick und wanderten fast immer mit Sicht auf den Rhein entlang der Abbruchkante nach Oberwesel.
Ständig ging es auf und ab mit sehr schön angelegten Rastpunkten, die wir immer wieder gerne nutzen.
Vorbei an der mächtigen Schönburg stiegen wir auf einem schmalen Grat hinab nach Oberwesel.
Am Samstag starteten wir gemeinsam von unserem Hotel Ebertor entlang der Rheinpromenade zum
Sessellift, der auf den Hirschkopf (302m) führte. Bei der Fahrt konnte man auch die massiven
Trockenschäden durch die letzten trockenen Sommer an den jungen Eichen sehen. Von dort wanderten
wir in 2 Gruppen über den Vierseenblick (durch die Rheinschleifen und vorgelagerte Hügel sieht man
den Rhein von dort nur an vier Stellen wie ein See) und Gut Jakobsberg durch Wald und die Boppard
Weinberg nach Spay. Mit dem Bus oder Bahn ging es dann wieder zurück nach Boppard. Am Abend gab
es dann die Gelegenheit in einer urigen Weinstube den Wein aus den durchwanderten extrem steilen
Weinbergen zu genießen.
Sonntags vor unserer Rückfahrt nach Hause unternahmen wir eine Wasserwanderung mit dem Schiff
zur Lorely und zurück. So konnten wir teilweise unsere Touren vom Rhein aus nachverfolgen. Es machte
auch Lust, nächstes Jahr nochmals neue Teilstrecken in Angriff zu nehmen.
Franz-Josef Lucke
Photos von Karl Keller, Artur Lang + Franz-Josef Lucke